Ursache und Wirkung, Geist und Materie

Dieser Dialog handelt von der Suche nach dem Verhältnis zwischen Ursache und Wirkung, Karma, dem Universum im Verhältnis zu Gott und den Religionen, im Speziellen den Aussagen des tibetischen Buddhismus, der Frage nach dem Verhältnis zwischen Geist und Materie unter Einbeziehung der Tierkreisprinzipien.

Lieber Christian,

hier mal keine Uhrzeit (von dieser Frage abgesehen: 13:56 GMT 1.9.2007 28:38 w. / 38:38 nö - check mal den Eingangszeitpunkt bzw. Deine Kenntnisnahme dieser Frage ab)

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Es geht mir um die Frage der Kausalität. Mein Denkvermögen ist da etwas überlastet, angesichts der "Vermischung der Zeiten". Wenn ich mir so anschaue, wie Begegnungshoroskope ihre rhythmischen Aktualisierungen in time haben, ebenso Combine, bis in die Septare hinein (oft taggenau!), dann frage ich mich ernstlich, wie dies mit unserem westlichen Ursache-Wirkungs-Verständnis in Einklang zu bringen ist. Die bloße Feststellung der Analogie ist mir zu dürftig. Ok, Forschen, Entdecken, Staunen, Nachrechnen - UND DANN?

Es geht mir mit dieser Frage nicht um die Erfahrung der Seele, das Navigieren in der Raumzeit, persönliches Wachstum, Hinwachsen zum Göttlichen etc. Das ist halt eben so, für alle Lebewesen und Dinge etc. Aber das Denken darf deshalb nicht aufhören. Wenn wir astrologische Forschung betreiben, kann dies ja nicht dem Selbstzweck zum "Beweis" der Astrologie unter bloßer Anhäufung von Daten und der eleganten Deutung von Fallbeispielen dienen. Seltsamerweise habe ich bisher in keinem einzigen Astrologiebuch oder im Internet., so klug manche Beiträge auch sind, auch nur jemals die FRAGE gefunden, WIE und gar WARUM das alles so ist. Religiöse Texte verschiedener Kulturen sind ja recht sinnstiftend, aber letztlich erklärungslos im wissenschaftlichen Sinn. Man kann sie für sich akzeptieren oder auch nicht, na schön, das ist Privatsache. Aber mir scheint ernstlich, dass sich alle - ob Religion, Philosophie und Naturwissenschaften - vor dieser Frage drücken. Kepler und Paracelsus hatten jeweils schon den Zipfel in der Hand, wie viele andere auch, aber sie konnten so manches nicht wissen was UNS jedoch möglich ist. Auch die Palmblattbibliotheksverwalter rücken nicht mit dem Prinzip heraus. (Leider tue ich mich mit dem Jyotisch schwer, ich komm mit diesen indischen Namen und der quadratischen Darstellung nicht klar - obwohl da noch einiges zu begreifen wäre das die westliche Astrologie nicht bieten kann.)

Du hast ja einige Erfahrungen mit tibetischem Buddhismus, wenn ich das recht verstanden habe. Und mit anderen Formen bist Du auch weit vertrauter als ich. Aber wie ist das nun? Kennst Du aus dem Osten eine wirklich umfassende UND mathematisch nachvollziehbare Erklärung für das Wirken des Alls im Einzelnen, sowie der Vermischung der Einzelschicksale? Im Westen sind selbst die größten Koryphäen denkfaul, das Christentum verschweigt seinen kosmischen Ursprung, das Judentum ist völlig heruntergekommen, von islamischer Seite ist auch nichts Erhellendes mehr zu erwarten, also richte ich ein Quentchen Hoffnung auf den Osten. Wohlgemerkt, ich meine jetzt nicht Reinigungsseminare, freundliche Meister und Zen-Weisheiten, Liebe, Güte und all diese wichtigen Evolutionsstufen, mir geht es knallhart um die Einheit und Zusammenführung des Wissbaren.

Lieber Christian, dies ist ernst. Ich erwarte keine Antwort auf jede Uhrzeitsmail die ich Dir schicke, das ist so das Beiwerk, der Astrologenalltag und zum Vergnügen. Aber diese Frage ist echt wichtig, nicht nur für mich persönlich, sondern für ALLE, und ich bin sicher, dass Gott, wenn man ihn mal personifizieren will, exakt darauf wartet dass da mal endlich jemand rangeht.

Und ich bin NICHT größenwahnsinnig!

Liebe Grüße, Sylvester

(E-mail abgeschickt 14:59 GMT AC 9° Schütze Jupiter drauf)


Lieber Sylvester,

ich freue mich, dass Du wichtige Fragen an mich hast, denn das wirkt wie das Gegenteil von Sinnlosigkeit oder Nihilismus. Ein wenig kopflastig wirkt Dein Zeitpunkt Deiner Fragen, mit so viel Merkur in 10. Aber der Zusammenhang sieht interessant und harmonisch aus.

Die Frage erreicht mich bei 4 Wassermann AC, also zwischen 3 und 5 Grad oder zwischen Kraft und Übergangsstadium. Der Jupiter (Opposition Mars) steht vorwitzig am MC, und so finde ich Deine Frage ganz einfach zu beantworten:

Jeder Zeitpunkt enthält in sich eine Geschichte von Flechtwerk zukünftiger und vergangener Zeitpunkte, welche alle zusammen diesen Zeitpunkt ausmachen. Steigt jemand auf diesen Zeitpunkt ein, so ist er mit dem Flechtwerk verbunden. Das hat also überhaupt nichts mit Ursache und Wirkung zu tun, die ganze Astrologie ja nicht - aber das ist ein anderes Thema.

Sondern es ist, als wenn Du Dir ein Dolce- und - Gabbana - Hemd anziehst und entsprechend damit wirkst, Dich entsprechend fühlst, bis es nach seiner Verfallszeit weggeworfen wird, man aber auch dann noch sein Leben lang die Wirkungen solcher Kleidungen trägt, da man bestimmte Erfahrungen oder Bekanntschaften ohne dieses Kleidungsstück ja nicht gemacht hätte. Und deswegen muss nicht nur das Combin zwischen Paaren Gültigkeit haben, sondern auch das zwischen Herstellung des Hemdes und mir, oder des Kaufzeitpunktes und mir...

Die Frage, die Du anscheinend eigentlich stellst, bezieht sich gar nicht auf die Astrologie, die ja nur die Wirkungen des Phänomens darstellt ohne Ursachen aufzuzeigen. Das Horoskop zeigt ja nur eine tiefere Schicht der Wirkungen, so wie das ganze Schicksal von Geburt an eine Wirkung ist.

Die Frage hat aus meiner Sicht gar nichts mit Wissenschaften zu tun. Mit Religiösem vielleicht ein wenig, wenn man sie umstellt,

etwa: warum soll es eine Entsprechung zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos geben?

Ich würde die Begründung im Verständnis der Beschreibung sehen. Steiner hat ein gutes Buch geschrieben, das so heißt (Mikrokosmos-Makrokosmos) und Kabaleb, ein Spanischer moderner Mystiker hat ein Buch „Einführung in die göttlichen Mysterien“ geschrieben, wo er eine Quintessenz aus mystischem Christentum, Anthroposophie und Kabbala zieht. Falls Du technischere Erklärungen suchst, dann zeigte das einfach Dein fehlende religiöses Verständnis, Deine Agnostik.

Liebe Grüße,Christian


Lieber Christian,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort!

Meine Agnostik, bzw. fehlendes religiöses Verständnis - nun gut, ich will das mal so hinnehmen. Ich habe eben einen luziferischen Merkur als Morgenstern, von den unerlösten 2° Fische + Pluto-opp. mal ganz zu schweigen...

Meine Frage war eigentlich weniger auf Ursache-Wirkung in der Astrologie gestellt, sondern das Andenken dahin, dass das gemeinhin geltende Verständnis von Ursache und Wirkung AN SICH schon hinkt, sozusagen es des Heiligen Geistes als Mittler mangelt. Und um dieses Mittelnde geht es mir. Im Menschen entspricht dem die Frage, wie der Geist ins Gehirn kommt. Immerhin, wenn Gott sich vermenschlicht und der Geist in den Proportionen der Materie erscheint, darf man ja wohl nach der Funktionsweise fragen. Da bin ich wohl etwas penetrant... Und unklar bleibt noch das Wesen von Ursache an sich. WIE kommt es, dass etwas ursächlich sein kann. Ok, ist ne Zwiebelfrage, aber ich gebe die Hoffnung, nein die Gewissheit nicht auf, dass da noch etwas Fundamentales zu entdecken ist.

Das mit dem Flechtwerk in den Augenblicken habe ich verstanden, wir streiften dies auch schon mal bezüglich der rückwirkenden Transite etc. Der Vergleich mit dem Hemd gefällt mir, klar, das ist die Praxis des Lebens. Deswegen habe ich mir das Hemd Berlin ja auch ausgezogen und bin an einen "reineren" Ort gezogen - der so rein natürlich nicht ist, hier schwirren auch reichlich Seelengifte herum, dass es mich manchmal schockiert und schmerzt. Naja, gehört halt auch dazu.

Deine Antwort habe ich übrigens auf AC 20° Wassermann mit Neptun drauf geöffnet.

Oh, hier kommt gerade Deine Antwort zum Brief-Horoskop herein.

Einstweilen liebe Grüße, Sylvester


Lieber Sylvester,

Ich wollte Dir auch keine Agnostik unterstellen. Der Satz war ein Konjunktivsatz.

In diesem 2. Brief klingt Deine Frage ganz anders. Also wie die Seele in den Menschen kommt... aus religiöser Sicht stellt sich eher die Frage, wie die Materie an den Geist kommt und wird dahin beantwortet, dass der Geist sie erschafft, um sich zu manifestieren. Wenn man lange genug meditiert, ein Geweih zu haben, dann wächst einem eins. Und so ist die ganze Schöpfung aus unserem Bewusstsein entstanden oder von ihm eingebildet.

Hast Du den Anhang meiner Mail lesen können? ich denke eigentlich, jedenfalls ahne ich, dass es in Wirklichkeit weder Zeit noch Raum gibt. Wir sprechen hier also auf einer relativen Ebene, wenn wir von Zeit und Raum sprechen, nicht auf einer absoluten Ebene, nicht von einer Ebene, auf der sich erleuchtete Wesen befinden. Und Ursache und Wirkung gibt es desgleichen nur auf der relativen Ebene.

Die Ursache, ich meine, die Sache, der alles zugrunde liegt, kann nur etwas Nichtstoffliches sein. Jede Manifestation ist eine Folge. Denn es ist eine Manifestation von etwas. Und deswegen kannst Du nicht fragen, wie der Geist ins Gehirn kommt oder der Geist in den Körper, sondern wenn, dann besser andersherum. Zuerst ist da ein Gedanke, eine Idee, auch bei der Schöpfung in der Bibel, z.B. beim Anfang des Johannesevangeliums. Man könnte fragen, wo der Gedanke herkommt.

Da ist man dann bei einer der letzten Fragen, die alles auflösen. Wenn man es schafft, dass alle Gedanken aufhören, weil man wach ist und sie beobachtet, und sie deswegen von selbst verschwinden, dann ist man in dem Fluss, wo die Zeit aufgehoben ist und der Schöpfung etwas näher, zumindest dem Verständnis der Schöpfung. Das ist der Sinn von Meditation.

Mein Sohn hat mal, als er 3 oder 4  war, eine ganz ähnliche Frage gestellt wie Du, jedenfalls ähnlich wie Deine Frage nach meiner „Korrektur“ lauten müsste: „wenn Gott alles gemacht hat, die Welt, das Universum, wer hat dann Gott gemacht?“  Und das ist eine Frage, die auch heißen könnte, „woher kommt der Gedanke?“ Ich habe ihm dann erklärt, mit Freude über den Tiefgang seiner Frage, dass Gott außerhalb von Raum und Zeit sei und daher auch keinen Körper habe und ihn deswegen niemand machen müsse, weil er das Prinzip an sich sei. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt so in ein paar Sätzen erklären kann. Verstehst Du was ich meine? Ich muss da zurückgreifen auf eine Erkenntnis, die ich bei der Saturnreise, also bei der Bleiverreibung gehabt habe, über das erste Gebot aus der Bibel: Ich hänge Dir den Text mal an. Es geht um das in der C IV Gesagte auf Seite 2, wo es nichts gibt, das außerhalb von Gott ist, und es so zu verstehen ist, dass er sagt, „Ich bin der Herr Dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“. Es ist absolut falsch verstanden, darin irgendeinen Herrscheranspruch oder Autokratie zu sehen, nichts Patriachalisches... Das sind völlig oberflächliche falsche Sichtweisen.

Das Erlebnis, diesen Satz verstanden zu haben, ist übrigens das beste Erlebnis, das ich überhaupt bisher im Leben hatte.

Vielleicht bin ich nicht wissenschaftlich genug für Deine Fragen. Aber wenn Du verstehen könntest, was ich sage, dann wärst Du auch schon zufriedener. Ich behaupte nicht, eine Antwort auf Deine Frage zu haben, aber zumindest ein paar Hinweise.

Du siehst an der Radix meiner Antwort, dass sie weniger merkurisch ist, sondern durchaus von innerer Erregung, also von Subjektivität, gesteuert.image002was ich zu den Thesen zu sagen habe ist sowas von subjektiv und unwissenschaftlich, dass ich mich mit den Nummerierungen lächerlich mache.
 
(Ab hier geht der Briefwechsel als Dialog weiter, um die verwirrenden Ordnungszahlen herauszulassen)

C. Vielleicht bin ich nicht wissenschaftlich genug für Deine Fragen. Aber wenn Du verstehen könntest, was ich sage, dann wärst Du auch schon zufriedener. Ich behaupte nicht, eine Antwort auf Deine Frage zu haben, aber zumindest ein paar Hinweise.

S. hier also die Eröffnung des "Hauptdialogs". Für die Übersichtlichkeit würde ich gerne Fragen / Thesen und Antworten zweistellig nummerieren mit einer ). Ich will sie stückeln, damit ich nicht in weitschweifige Texte gerate. Ich bitte Dich, dann dreistellig zu antworten, also z.B. auf meine 01) mit 011). So finden wir uns dann später besser zurecht. Also, los geht's (hier ist jetzt 19:42 AC 25° Widder) Das Karmaprinzip ist in seinen Auswirkungen und Erscheinungen zu erkennen. Gibt es eine hinreichende Begründung dafür?

C. Gibt es eine Begründung gegen das Karma? Wie soll man begründen, dass die Erde braun ist oder der Hase vor dem Fuchs wegläuft? Es gibt Plausibilitäten für das Karma. Warum sind manche glücklich und andere nicht, einige reich und andere nicht, einige gesund und andere nicht und dies von Geburt an? Da wir es als Naturgesetz beobachten, dass jeder Vorgang, jedes Sein die Wirkung einer Ursache ist, ist es naheliegend.

S. Der Reinkarnationslehre hingegen widerspricht meines Erachtens die exponentiell wachsende Weltbevölkerung, soweit sie sich auf ein Subjekt bezieht.

C. Die Reinkarnationslehre ist der Rahmen der Karmalehre. Eins getrennt vom anderen zu betrachten ist absurd. Buddhisten, Yogis und esoterische Christen sagen, dass sich Tiere als Menschen inkarnieren und auch Wesen von anderen Welten und anderen Planeten. So kann man die wachsende Bevölkerung verstehen. Vielleicht ist es auch so, dass es gleichwenig Tiere gibt, wie es mehr Menschen gibt. Und da wir in so etwas wie einem Entwicklungs-Katalysator leben, entwickeln sich Tiere rasch zu Menschen weiter, da sie dort ein höheres Bewusstsein haben und bewusstere Entscheidungen treffen können, um sich weiterentwickeln zu können.

Natürlich sollte man Reinkarnation nicht 1:1 verstehen. Viele der Geborenen sind das erste Mal ein Lebewesen, andere inkarnieren sich gleich doppelt. Die Masse ist eine Notwendigkeit der Zeit.

S. Ein Leben beginnt auf der Basis einer Vergangenheit mit ihren Geschichten, man steigt in ein Zeitboot auf dem Meer des Ewigen, um es bildhaft zu sagen.

Die Vergangenheit der beiden Vorfahrenlinien ist (These!) dem Ungeborenen im Mutterleib als Empfinden zugänglich.

C. Ich glaube nicht, dass es die Vorfahrenlinien der Eltern sind, die sich im Empfinden ausbreiten. Das gehört eher zur Vererbungslehre und zu einer phänomenistischen Betrachtung. Man steigt mit einem Bündel an ungelebter Vergangenheit in das Zeitboot und hat sich Eltern gesucht, die entweder mit der Vergangenheit verknüpft sind oder gut zu den Inhalten passen. Klassisch ist die Idee, dass Mordopfer die künftigen Kinder der künftigen Mörder werden o.dgl.

S. Das Kind wird erschaffen. Einer Geistseele (Begriffsklärung!) einen Willen zu einer Inkarnation - geschweige denn Re-Inkarnation - vor der Erschaffung zuzusprechen / zu unterstellen erscheint mir absurd. Dies nicht nur aus formal-logischen Gründen, ebenso an der Zielsetzung. Wozu sollte ein körperloses Wesen sich auf eine Erde begeben wollen? Etwaige Absichten dazu würde ich als eine Zudichtung der Hiesigen ansehen.

C. Ein körperloses Wesen will sich inkarnieren, um einen Körper zu haben und damit bestimmte Erfahrungen machen zu können, wie Lust, Schmerz, Freude, Austausch, Materialität... um später damit das Wissen zu vervollständigen, aber auch, um sich energetisch auszugleichen (Karma).

S. Ob Reinkarnationslehre als Anschauung oder monotheistische bzw. überhaupt deistische Religionen, sie projizieren die menschliche Beschaffenheit in bzw. auf das Ewige. Es handelt sich um Anthropomorphisierung, wenn man "wirkende" Prinzipien zu Gott / Göttern macht.

C. Die Religionen bieten Lebensformen, sich mit dem Gesamtorganismus des Daseins im und mit dem Kosmos in seinem Bewusstsein in Hinblick auf das eigene Bewusstsein, das keine Grenzen zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen sich und der umgebenen Welt aufweisen sollte, zu beschäftigen. Es ist das, was uns vom Tier unterscheidet und eine Höherentwicklung ermöglicht.

S. Das Wirken der Prinzipien ist astrologisch lesbar und wird in der Zeit erfahren, seelisch, leiblich (ob geistig, wage ich bei den meisten zu bezweifeln). Die Frage nach Ursachen und Wirkungen ist damit m.E. jedoch nicht hinreichend beantwortet. Voraussetzung / Prämisse der Fragestellung ist, dass die Erscheinung des Q1 (Quadrant I) Träger der Gestalt von Q3 ist, ebenso das Innenleben des Q2 Träger des Namenlosen von Q4. Das Wirkungsprinzip ist in seinem WIE meines Wissens nicht befriedigend geklärt. Nur die rein auf Q1 bezogene Naturwissenschaft kann dies vorweisen.

C. Hier verstehe ich Deine Problembeschreibung nicht. Also der Plan der Wirkung zeigt sich im Horoskop, als Schaubild des Karma. Und da haben wir in den 4 Quadraten dann die entsprechende Person mit ihrem Schicksal, so wie wir Horoskopdeutung gelernt haben. Man kann dabei ja schlecht die Quadranten so voneinander unterscheiden, weil es ja immer Bezüge gibt. Vielleicht - nach Döbereinscher Theorie - müsste der 4. Quadrant, am meisten das 12. Haus die Ausgangsposition des Vorlebens anzeigen, die dann aphroditisch über das MC in die Zeit kommen will.


S. EINSCHUB: Wobei "Naturwissenschaft" eigentlich ein irreführender Begriff ist - es ist letztlich Mathematik. Zu ihrer Entwicklungsgeschichte gibt es das sehr lesbare populärwissenschaftliche Buch von Bill Bryson, "Eine kurze Geschichte von fast allem" Goldmann Verlag, ISBN 978-3-442-46071-7 WG 2910, € 9,95. Über den Menschen, Gott, die Seele, den Geist findet sich rein gar nichts darin - es beschreibt nur die Geschichte der Entzifferung des Q1, in Astronomie, Geologie, Physik, Chemie etc.. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ein großer Pluspunkt ist, dass es komplizierte Zusammenhänge einfach doch umfassend erklärt, es ist auch nicht langweilig geschrieben.


C. Einschub: Die Einführung in die göttlichen Mysterien von Kabaleb stellt klar und präzise und leicht verständlich dar, wie die Seele einen Wunsch nach einem Körper hat, um bestimmte Erfahrungen für die geistige Vollständigkeit machen zu können... natürlich kannst Du es nur glauben und nicht wissen. aber das Leben wäre armselig, wenn man sich in dem engen Gesichtskreis des Sichtbaren und Messbaren ausschließlich bewegte.

S. These: Das Christus-Prinzip ist kosmischer Natur und entspricht der Erde - Gottsohn als Erdenmensch - im Dreikörpersystem Sonne - Erde - Mond. Jesus als Mensch war seine oder eine seiner nächstmöglichen Verkörperungen in der Raumzeit.

C. Gegenthese: Das Christus-Prinzip ist größer als die kosmische Natur, aber zeigt sich z.B. in ihr. Zuerst ist der Geist. Daraus entsteht die Materie als Manifestation des Geistes.

S. Die christliche Trinitätslehre ist dem Dreikörpersystem Sonne - Erde - Mond nachgebildet, also kosmischen Ursprungs. Die Verhältnisse dieses Dreikörpersystems sind unwiderleglich messbar. Die Kirchen als politische Institutionen haben dies a) entweder vergessen, oder b) dies bewusst unterschlagen - denn das Eingeständnis der Wahrheit der Astrologie würde sie entmachten. Diese Veruntreuung des Himmels wird entsprechend alter Prophezeiungen (z.B. des Malachias) in unserer Zeit offenbar (siehe Neptun auf der Sonne des Vatikans). Es wäre also der Papst zu konfrontieren.

C. Die Kirchen könnten darüber auch mal was schreiben, aber eigentlich ist es nicht so wichtig. Der Geist ist wichtig und so ist - sagt Johannes vom Kreuz - Gottvater der Liebende, Gottsohn der Zu-Liebende und der heilige Geist ist die Liebe selbst. Das ist wichtiger als diese phänomenistische Zeugs, das eine wirkliche Religion nichts angehen sollte. Doch Sonne-Mond und Erde auf eine fühlbare Metaebene zu heben wäre vielleicht ein schönes Ziel für die Kirchen. Doch da heutige Theologen nicht in der Wüste sondern in Institutionen ihr „Wissen“ lernen, kann man nichts mehr von ihnen erwarten.

S. Die Ordnung des christlichen Kalenders folgt dem Leben Christi, so z.B. im Osterdatum, Mariä Himmelfahrt, Weihnachten etc. (Dies muss ich noch systematischer bearbeiten, aber das Prinzip ist evident).

C. Die Kirche folgt einem astralmythologischen Kalender, dem das Christi Leben symbolisch aufprojiziert wird.

S. Der Islam akzeptiert die Trinität nicht. Er basiert auf einer dualen Unterwerfungshaltung. (Dies ist noch unausgegoren, ich muss noch etwas recherchieren. Kulturelle Zeugnisse gibt es genug.) - Christentum und Islam müssen, trotz guten Willens einiger Akteure, naturgemäß kollidieren - säkulare Toleranz gegenüber Andersgläubigen ist keine Frage der Mathematik. Für den Menschen gilt das Prinzip der Dreieinigkeit, ob er es begreift oder nicht.

C. Über den Dualismus des Islam weiß ich nichts. Ich glaube, dass alle Religionen gut sind, aber in der Ausübung auch schädlich sein können.

S. Die Gebetszeiten für Moslems folgen astronomischen Verhältnissen - in Berlin schmeißt man sich zu anderen Zeiten auf den Teppich als in Bielefeld. Der politische Islam verschweigt (meines Wissens) jedoch diese astronomische Komponente und lässt die Leute bewusst in dummer Unterwerfung, damit sie feindbildgläubig bleiben. Kein Mensch, der den Bezug von Himmel und Leben begreift, könnte noch einen Feind haben. (Historisch ist dies vielleicht der rächende Gegenpendelschlag zu den christlichen Kreuzzügen).

C. Du hältst Dich da zu sehr an Äußerlichkeiten auf. Geht es in unserer Diskussion um Sinnfragen oder um Tagespolitik?

S. Theoretisch denkbar sind auch völlig anderartige Intelligenzen, deren Geistesparameter wir bisher nicht erfassen. In einem anderen als dem uns bekannten Universum könnte ein Horoskop vielleicht 16 statt 12 Häuser haben. Es sind z.B. Beobachtungen über kosmischen Staub gemacht worden, der gegen allem bisherigen Verständnis von Schwarzen Löchern ausgespuckt wird. Der Begriff der "Paralleluniversen" ist nicht geringzuschätzen - solange dies noch nicht begriffen ist, sollten wir uns jeglicher Deismen enthalten, geschweige denn Reinkarnationspostulate unbefragt hinnehmen.

C. Ja es gibt noch mehr Ungeklärtes, lieber Sylvester,

S. Die glaubwürdigen Zeugnisse von UFO-Sichtungen mehren sich auffällig, ebenso wie die Vertuschungsstrategien der Regierungen mehr und mehr ans Tageslicht kommen. Gewiss gibt es auf diesem Gebiet sehr viele Wichtigtuer, Schaumschläger, Psychopathen, Fälscher. Doch wenn man etwas tiefer in die Materie eindringt, kann man die Existenz von UFOs - d.h. außerirdischer Intelligenzformen - nicht mehr als Spinnerei abtun. Selbst US-Präsident Carter hat zugegeben, eines gesehen zu haben. (Ich kann Dir mal eine Linkliste zusammenstellen mit Aussagen, die nun wirklich kein spinnerter Hinterhofsproll im Fuselrausch gemacht haben kann. Das waren u.a. hochrangige Militärangehörige etc., und garantiert keine Schauspieler!)

Unser Verständnis des Ursache-Wirkungs-Prinzips ist mangelhaft entwickelt. Gemessen am Wissbaren und ohne Probleme Begreifbaren verhält sich die Menschheit wie ein einäugiger blindwütiger Zyklop der seine Lebensgrundlagen zerstört. Insofern ist "die Menschheit" einem Virusbefall vergleichbar, das sein genetisches Programm in die Wirtszellen der Erde hineinkopiert und sich vermehrt. Dieser Vermehrung entspricht die biologische Bevölkerungsexplosion. Daher ist (siehe 02) die Reinkarnationslehre unvereinbar mit a) der Logik, und b) der friedlichen Demut. Die Postulation der Reinkarnation gerade aus dem buddhistischen Kulturkreis zeigt, dass dort neu nachgedacht werden muss.

C.  Hier ereiferst Du Dich zu sehr. Das ist keine Gesprächsgrundlage

S.  Die genethliakische Astrologie zeigt anscheinend, das zumindest unser Sonnensystem in seiner geistigen Dimension einen qualitativen Zeitspeicher bildet, in dem generiertes Geschehen durch Handeln gespeichert wird und zu gegebenen planetarischen Verhältnissen erneut in die Zeit entlassen wird. Dies jedoch als personale Reinkarnation zu denken halte ich für falsch, geradezu eitel-dumm. Der Dalai Lama hat dies kürzlich in einem ARD-Interview so ausgedrückt:

"Sinn der Wiedergeburt ist, dass der Nachfolger die Arbeit des Vorgängers fortsetzt, die im vorigen Leben nicht vollendet wurde. Nach dieser Logik müsste der nächste Dalai Lama von außerhalb Tibets kommen, da er meine Arbeit fortsetzen müsste."

"Fragesteller: Könnte es eine Frau sein?"

"Dalai Lama: Natürlich könnte es auch eine Frau sein! Ich bin ja vielleicht ganz beliebt, aber eine junge Frau als Dalai Lama, das wäre attraktiver. Ein weiblicher Dalai Lama wäre nützlicher für den Buddhismus, für die tibetische Kultur, das tibetische Volk. Warum nicht?"

(Q: http://www.tagesschau.de/inland/meldung10174.html)

Diese Haltung hilft zur Begriffsklärung der Reinkarnation, damit wir über das Ursachen-Wirkungen-Prinzip überhaupt weiterdenken können. Das Wort ist linguistisch aber schon eine Schiefgeburt, möglicherweise ein Übersetzungsfehler aus dem Sanskrit ins Lateinische - ich kann kein Sanskrit, vielleicht gibt es da ganz andere Sprachebenen. Um es für heute zu rekapitulieren:

C. ich stimme Dir zu. Unser Sonnensystem scheint ein geschlossenes geistiges Prinzip zu sein. Was jetzt das Dalai Lama Zitat uns Neues sagen soll, weiß ich wiederum nicht.

S. Nicht das Individuum, keine Seele re-inkarniert, sondern das Leben des Q2 (Quadrant II) als Träger des Q4 wird durch Q3 veranlasst, Q1 zu erschaffen. Insofern kann man aus Liebe zu den sich vermehrenden Viren auf Erden eigentlich nur vermeiden, Ursachen zu setzen, aus freundlicher Rücksicht auf Spätere. Es wird zwar kaum etwas helfen, aber so hat man wenigstens ein etwas ruhigeres Gewissen. Und wenn man tot ist, ist man tot, und damit basta! Kein verständiges Wesen wird nochmal als Selbst zurückwollen können.

C. ich glaube das 8.Haus inkarniert sich immer wieder, die Summe an verdichteten Erfahrungen, die zum Über-Ich wurden, zu eigentlichen Strukturen, aber vielleicht ist es auch das 12. Haus, das sich reinkarniert als das Es, welches allem zugrunde liegt und unbewusst bleibt. 

Die alten Ägypter haben etwas gemacht, das Dir vielleicht die Reinkarnation etwas pragmatischer darlegt. Sie haben junge Schüler aufgezogen, die ihren Körper verlassen konnten. Die alten Geister sind dort mit ihrem ganzen Wissen eingezogen und haben so die Tradition im jungen Körper fortgesetzt. So - nur tausendmal subtiler und komplizierter - stelle ich mir das vor, was in der Reinkarnation passiert.

Ich habe mal gehört, dass ein Nichterleuchteter niemals mit seinem Geist die Karmaprizipien und die Reinkanation verstehen könnte, da sie zu kompliziert für seinen Geist sei. Wir arbeiten daher hier mit stark vereinfachten Hilfsmodellen.

Du hast recht, dass man weniger Karma anhäuft, wenn man weniger handelt. Dennoch müsste man gleichzeitig durch Erleiden das alte Karma abbauen, um nicht wiedergeboren zu werden. Das ist Ziel der Theravadabuddhisten. Die Stufe ist die der Arhatschaft, während erleuchtete Wesen noch eine Stufe weiter sind, Mitleid mit allen Wesen empfinden, ja um die Untrennbarkeit wissen und deswegen freiwillig wieder auf die Erde kommen, um den anderen zur Befreiung zu helfen. Das ist der Mahayana-buddhistische Gedanke in Unterscheidung zum Theravada-Pfad. Und deswegen gibt es im tibetischen Buddhismus so viele Tulkus und Rinpoches.

S. Vorgeburtliche Erinnerungen wie Nahtoderlebnisse weisen hohe Ähnlichkeiten hinsichtlich eines ewigen Friedens auf - des gerade zu verlierenden ("Dies kommt nun auf Dich zu" - in der Allwissenheit der Unschuld)  oder der fast erreichten ("Hab keine Angst, alles wird gut, Du bist bald zuhause"). Auch haben Tote (je nach Persönlichkeit und Lebensführung) oftmals den Ausdruck der dankbaren Erlösung vom Erdenleben auf dem Gesicht. Dieser Rückbezug ins Ungreifbare als eigentlich empfundene Heimat ist wohl klar 12. Haus (vermutlich mit Mond). Die Fragestellung dieses Dialogs ist nun, WIE (Haus 3) das 12. im 1. zur Erscheinung wird.

C. Zuerst kommt beim Tod die Seeligkeit des 12. Hauses. Doch dann kommen - so die Überlieferung - die Bardozustände, die Verwicklungen, und je nach Karma die Bereiche der 6 Welten... Ich habe einen Freund, der klinisch tot war. Als er wieder zurückkam, wollte er nicht mehr leben, weil er noch nie so was Schönes erlebt hatte. Dann kam ihm das tibetische Totenbuch in die Finger. Die Beschreibungen kannte er bereits aus seinem klinischen Todsein. So wurde er Buddhist....

Wie wird nun dieses unstoffliche 12. Haus wieder 1. Haus? war Deine Frage, gute Frage!

Vielleicht, indem wir uns auf meine These 066 stützen. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass diese These eigentlich alles begründet. Sie ist übrigens auch der Unterschied zwischen Materialisten und Geistesmenschen oder zwischen Technokratentum und moralisch-organischem Menschsein.

S. Gehen wir einen Schritt weiter. Im Umstand, dass der Geist die Ursache für Materie ist - hatte ich gemutmaßt - läge die Bewegung des 12. Hauses zur Erscheinung des 1. Dieser Übergang ist der AC, also die Erscheinung des Menschen selbst, die gleichzeitig sein Charakter ist. Und deshalb sieht man den Charakter in der Erscheinung, im Gesicht, am AC.

Also würde man nach unserer Theorie das Karma und letzte Sterben im Gesicht eines Menschen sehen, welches der AC ist?

C. Ist das eine rhetorische Frage oder ernst gemeint? Wer weiß das schon, ob in der Erscheinung nicht Anfang und Ende bereits sichtbar sind?